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Padang Bai

Padang Bai – Fischerdorf, Fährhafen und Treffpunkt für Taucher

Pardon, aber Padang Bai zählt nicht zu attraktivsten Zielen, die Bali zu bieten hat. Doch der Ort im Osten der Insel ist auch gar kein klassisches, fein herausgeputztes Feriendomizil. Vielmehr handelt es sich im Kern noch immer um ein kleines Fischerdorf. Allerdings eines, das zum Knotenpunkt für den wachsenden Fährverkehr aufgestiegen ist und dadurch auch selbst profitiert. Inzwischen nimmt die Zahl der Besucher zu, die Padang Bai nicht nur als unumgängliche Durchgangsstation betrachten, sondern auch gern mal verweilen.

Von Natur aus hat Padang Bai einige Pluspunkte

Denn wenn sich der „große“ Tourismus auf Bali auch nach wie vor anderswo abspielt, hat Padang Bai doch durchaus die Zeichen der Zeit erkannt. Die Lage und Bedeutung für den mannigfachen Gästetransfer vor allem nach Lombok hat im Ort den Aufbau einer beachtlichen touristischen Infrastruktur nach sich gezogen. Man hat ja auch schon von Natur aus einige beachtliche Pluspunkte vorzuweisen: sehr schöne Strandabschnitte mit schneeweißem Feinsand zum Beispiel und die Blue Lagoon, die aus einem Südsee-Bilderbuch zu stammen scheint. An malerischen Möglichkeiten für ausgiebiges Tauchen und Schnorcheln mangelt es jedenfalls nicht. Der Ort hat sich darauf eingestellt.

Padang Bai

Padang Bai ©iStockphoto/Marina113

Reger Touristentransport von zwei Terminals von Padang Bai

Padang Bai, etwa eine Stunde Autofahrt von der Hauptstadt Denpasar entfernt, hat rund 2000 (Ur-) Einwohner. Auch deren einst beschauliches Dasein konnte durch Balis unaufhaltsame Entwicklung zum viel frequentierten Urlaubsparadies nicht unberührt bleiben. Der Ort erwies sich als strategisch günstig für den Weitertransport der Touristen zu den beliebten Zielen Lombok, Gili-Inseln, Nusa Lembongan und mehr. Mittlerweile befinden sich an der Beach Promenade zwei ausladende Fährterminals, von denen praktisch am laufenden Band mehr oder weniger ausladende Schiffe auslaufen: Personen- und Fahrzeugfähren, Express-Zubringer und kleinere Speedboote sorgen für Hochbetrieb. Eine ganze Reihe von Reedereien hat sich in Padang Bai eingerichtet und lockt mit unterschiedlichsten Offerten. Für Fahrten in die Umgebung, zur Metropole und zum Flughafen stehen Shuttle-Busse und kleinere Wagen zur Verfügung.

Originelle Gaststätten entlang der Promenade von Padang Bai

Neben dem Fährhafen mit seinem geschäftigen Trubel rund um die Terminals behauptet sich tapfer das Fischerdorf, das Padang Bai in seiner Grundstruktur noch immer ist. Abseits der Touristenschiffe dümpeln noch „Jukungs“ im Wasser, die typischen Fischerboote. Wenn die Tour hinauf auf Meer sich gelohnt hat, haben sie fangfrischen Fisch an Bord. Den kann sich der hungrige Besucher in einem der „Warungs“ schmecken lassen, den zum Teil sehr originellen und oft empfehlenswerten Gaststätten an der Promenade. Indonesische und speziell balinesische Speisen stehen hier ebenso auf der Karte wie Gerichte, die ein geschicktes Zugeständnis an Geschmack der globalen Klientel darstellen. Auch nach „westlicher“ Küche muss der Kunde nicht lange suchen.

Blaue Lagune – Traumhafte kleine Bucht von Padang Bai

Wer erstklassige Bedingungen für Unterwasser-Erlebnisse sucht, hat es ebenfalls nicht schwer. Während sich der Strand entlang des Ortszentrums nun überhaupt nicht für erholsamen Aufenthalt und abenteuerliche Aktivitäten eignet, sieht es nicht weit davon ganz anders aus. Wer den Hinweisschildern folgt, findet so auch schnell die „Blaue Lagune“. Etwa zehn Minuten zu Fuß, und schon eröffnet sich zwischen Felsen der Blick auf eine traumhafte kleine Bucht mit türkisfarbenem Wasser, Kokospalmen und samtweichem weißen Sand. Dort lässt es sich aushalten. Auch die Sonnenterrassen zweier Restaurants laden zum Verweilen ein. In der näheren und weiteren Umgebung des Ortes gibt es noch mehr hübsche Buchten, so auch „Bias Tugal“ südwestlich des Hafens.

Pensionen und Hostels statt riesiger Hotels in Padang Bai

Fachkundige Informationen erhalten Interessenten in den rund ein Dutzend Tauchschulen, die sich mittlerweile in Padang Bai angesiedelt haben, sowie bei Shops und Tour-Organisatoren. Die Experten vermitteln auch Tauch- und Angelausflüge etwa zu den nördlich des Ortes befindlichen Riffen bei Amed oder zu den drei Gili-Inseln. Zwar wird auch Padang Bai zunehmend vom internationalen Bali-Tourismus geprägt, doch wird das Bild nicht von überdimensionalen Hotelanlagen gestört. Wer eine Übernachtungsmöglichkeit benötigt oder auch etwas länger bleiben möchte, steuert eine der Pensionen und Hostels an. Diese können als Ausgangspunkt für Tausch- und Schnorcheltouren dienen und haben durchschnittlichen Komfort vorzuweisen. Auch Backpacker machen hier bevorzugt Station, ehe sie sich weitertreiben lassen.

Hindutempel aus dem 11. Jahrhundert

Bleibt ein bisschen Zeit für Sightseeing, sollte Pura Silajukti auf dem Plan stehen. Dieser im elften Jahrhundert erbaute Hindutempel gehört nachweislich zu den ältesten auf Bali und liegt unübersehbar auf einer Landzunge zwischen dem Ortszentrum und der Blauen Lagune. Die Besonderheit der beeindruckenden Anlage: Hier soll einst der von der Insel Java stammende Prediger Empu Kuturan gewohnt und gewirkt haben. Dem Einsiedler wird die Einführung des Kastensystems auf Bali zugeschrieben. Auch der vergleichsweise kleine Hindutempel Puya Payogan ist eine Besichtigung wert. Er liegt spektakulär auf einem Felsvorsprung und ermöglichst einen weiten Blick auf den Ort und die Umgebung. Der Tempel wird häufig von den entsprechend gläubigen Einheimischen besucht.

Traditionelle Zeremonien nach Todesfällen in Padang Bai

Nicht ausgeschlossen, dass Touristen auch einmal eine traditionelle Totenzeremonie sehen und hören können. Verstorbene werden noch heute nach überliefertem Brauch über die zentrale Promenade des Ortes zum Friedhof getragen; begleitet wird der Zuge von einem Gamelan-Ensemble, das uralte balinesische Musik spielt, unter anderem unter Einsatz von typischen Trommeln, Gongs und Bambusinstrumenten. Die Toten werden rituell verbrannt, fast die gesamte Asche über das Meer verstreut.

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