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Strände und Ferienorte im Osten Balis

Götter und Geister, Sand und Sonne, Zauber und Zeremonie, Tempel und Tänze – an Liebeserklärungen mangelt es nicht, wenn von der paradiesischen Insel Bali die Rede ist. Dies ist eine Welt mit fröhlichen Menschen, deren Streben nach Harmonie den Alltag beherrscht und die sich schon vor Jahrhunderten, eingebettet in eine besondere Form des Hinduismus, ihre Meinung vom Sinn des Lebens gebildet haben. Eine Reise nach Bali ist aber auch eine Reise zu einigen der schönsten Strände, die das Inselreich Südostasiens zu bieten hat. Einige von ihnen haben sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zu touristischen Zentren entwickelt, andere sind wahre Perlen der Natur. Zu ihnen zählen jene, die sich im Osten der Insel Bali befinden.

Amed – wo Bali noch ursprünglich ist

Die küstennahen Korallenriffe sind der größte Schatz der Strände in Balis Osten. Außerordentlich beliebt ist insbesondere die Region um Amed, wo Taucher und Schnorchler ihr Eldorado finden. An einigen Stellen bedarf es nur weniger Schwimmzüge, um sich der schillernden Unterwasserwelt zu nähern. Nicht alle Orte der Insel haben sich dem internationalen Tourismus so behutsam genähert, wie der kleine Ort Amed. Hier hat sich die Insel Bali ihre oft geheimnisvolle oder rätselhafte Ursprünglichkeit bewahrt. Die ausgeprägte Religiosität bestimmt dort noch immer das Alltagsleben der Einwohner, und die Urlauber, die sich diese Region im Osten zum Domizil gewählt haben, werden nicht etwa von den Balinesen ignoriert sondern freundlich geduldet – solange sie die Riten und Opferzeremonien nicht stören.

Eine entspannte Strand-Atmosphäre

Eigentlich besteht Amed aus fünf kleinen Dörfern, denn auch Bunutan, Lipah, Selang und Jemeluk gehören zu diesem Verbund. Sie alle liegen, wie von Perlen aufgereiht, an der Küstenstraße mit ihren unendlich vielen Serpentinen. Wer mit dem Auto kommt, hat die Wahl zwischen einigen schönen Stränden, wo Geruhsamkeit das oberste Motto ist und wo fast überall eine heitere Atmosphäre herrscht. Der Sand ist hier schwarz bis grau, und das Meer ist an schönen Tagen relativ ruhig. Also eignet es sich zum Tauchen und Schnorcheln. Und selbstverständlich zum Schwimmen, was auf Bali wegen diverser Meeresströmungen nicht überall möglich ist.

Amed

Amed ©iStockphoto/joyt

Ein Dorf hinter dem Palmengürtel

Beliebt ist in Amed die Lipah Beach, wo sich vor der Küste zwei interessante Korallenriffe ausdehnen. Trotz ihrer dort seit etlichen Jahren tauchenden Besucher sind diese Riffe noch so, wie die Natur sie einst erschuf. Das Wasser ist klar und die Sichtweite beträgt bis zu zwanzig Metern. Die Lipah Beach misst ziemlich genau siebenhundert Meter, und wer wegen der vielen bunten Fische gekommen ist, die sich dort tummeln, kann die beiden Korallenriffe nicht verfehlen. Sie sind permanent durch Bojen markiert. Auch an diesem Strand wird die traditionelle balinesische Massage angeboten – fast immer zur Mittagsstunde. Hinter dem Palmengürtel, der den Strand vom Binnenland trennt, lädt das Dorf Lipah zu einem genüsslichen Bummel auf der Dorfstraße und zur Einkehr in Restaurants ein.

Muschelmuseum und Fledermäuse

Türkisblau präsentiert sich auch das Wasser an der benachbarten Jemeluk Beach, das für die Insel wegen der dortigen Salzgewinnungsanlagen eine gewisse Bedeutung hat. Urlauber werden eingeladen, sich zu informieren, wie dem Meer in einem langen Prozess das wertvolle Kristall entnommen wird. Tauchschulen sind im Dorf Jemeluk zu Hause und auch einige angenehme Resorts und Restaurants. Recht steinig ist die Amed Beach, die eher einen rustikalen als einladenden Charme versprüht. Die meisten Urlauber kommen hierher, um sich im Amed Café kulinarisch verwöhnen zu lassen. Dennoch sollte man diese Gegend aufsuchen – schon allein wegen des interessanten Muschelmuseums in Bunutan. Unweit von Amed befinden sich die Wasserpaläste Taman Tira Gangga und der sehenswerte Tempel der Fledermäuse.

Padang Bai – eine Promenade am Strand

Seitdem die Wasserqualität von Kuta zu Sorgen Anlass gibt, weichen viele Urlauber auf die Ostseite Balis aus – zum Beispiel nach Sanur. Hier hat das Badeleben der Insel Tradition, denn in Sanur gab es schon vor einem halben Jahrhundert einige exklusive Hotelanlagen und Resorts. Der Pantai-Strand wird vor allem von Touristen besucht, denen Diskotheken und Nachtleben wenig bedeuten, weil sie sich auf Bali vor allem erholen möchten. Mehr als nur ein Geheimtipp ist im Osten der Insel das einst verschlafen wirkende Fischerdorf Padang Bai. Hier gibt es nicht nur einen schönen Strand sondern sogar eine Promenade. Die Beach ist fünfhundert Meter lang, doch wegen der zahlreichen Boote ist es dort nicht so ganz einfach, gefahrlos im Meer zu schwimmen. Von Padang Bai starten die Fähren unter anderem zur Nachbarinsel Lombok.

Sonnenanbeter an der Blauen Lagune

Wer in Padang Bai wohnt, der wird sehr bald wissen, dass die Blue Lagoon der sehr viel schönere Strand ist. Man erreicht ihn am Ende der Promenade. Von einem Parkplatz aus geht es über eine Treppe hinunter an die Beach. Sonnenanbeter fühlen sich an der zwischen Felsen gelegenen blauen Lagune besonders wohl. Zwar ist auch das Schwimmen im Meer möglich, doch wegen der möglichen Strömungen und eines oft zu heftigen Wellengangs ist Vorsicht geboten. Zwei weitere Strandabschnitte befinden sich südlich von Padang Bai – die Black Sand Beach und die White Sand Beach. Wer sich nicht zu weit hinaus wagt, kann hier schnorcheln und tauchen. Zu den Sehenswürdigkeiten dieser Gegend zählt vor allem der Tempel Puri Silajukti aus dem elften Jahrhundert.

Rotfeuerfische und Federsterne

Die White Sand Beach, die auch unter dem Namen Pantai Bias Tugal geführt wird, zählt für Insider zu den schönsten Stränden Balis. Er ist südlich von Padang Bai zu finden und ist auch deshalb interessant, weil man von hier die Boote nach Lombok und zu den Gilis beobachten kann. Aber auch Gourmets kommen auf ihre Kosten, denn die dortigen Restaurants zählen zu den besten Balis und servieren die Früchte des Meeres. Pantai Bias Tugal ist ein verstecktes Juwel mit einer entspannten Atmosphäre und einer fast immer erfrischenden Brise. Taucher kommen mit etwas Glück in den Genuss, in diesem und in einigen benachbarten Revieren an den Korallenriffen auf Rotfeuerfische, Scorpionfische oder Federsterne zu treffen.

Brandung zerstörte das Riff

Berühmt ist die Idylle von Candi Dasa. Der Name des kleinen Fischerdorfs an der Ostküste ist vom balinesischen Wort „Cilidasa“ abzuleiten, was so viel bedeutet wie „zehn Kinder“ oder „zehn Tempel“. Es streiten sich die Gelehrten darüber, welche Version die Richtige ist. Der Ort ist stolz auf seinen Tempel, der Hariti geweiht ist, der Göttin der Fruchtbarkeit. Stolz waren die Einwohner von Candi Dasa über einen langen Zeitraum auch auf ein Korallenriff vor ihrem Strand, auch wenn sie ihrem Glauben zufolge eher dem Irdischen zugewandt sind und im Meer das Reich des Bösen vermuten. Doch der Strand war einst eine touristische Einnahmequelle. Inzwischen hat die starke Brandung das Riff weitgehend zerstört. Molen aus Beton sollen zwar den weiteren Abbau verlangsamen, doch sie haben die früher anmutige Landschaft in Mitleidenschaft gezogen. So bleibt als Strand allein die Bucht bei Manggis.

Ein Feuerwerk der Farben

Aber eines haben alle Strände des balinesischen Ostens gemeinsam. Wenn die Sonne ihre letzten Strahlen schickt, verwandelt sich das Meer in ein Feuerwerk der Farben. Und wer die Magie dieser Insel in sich aufnehmen möchte, der sollte sich für ein Gleichgewicht entscheiden zwischen Badefreuden und dem Besuch der nahen heiligen Stätten der Balinesen. Denn die Wege von den Stränden zu den Tempeln sind nah. So zum Pura Besakih am Fuße des Vulkans Gunung Agung. Seit dem 15. Jahrhundert ist Besakih der Ahnentempel der Balinesen und das zentrale Heiligtum dieser einzigartigen Insel.

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