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Religion auf Bali

Als Nachkommen einer alten indischen Kultur und der javanischen Islamisierungsflüchtlinge und unter Einfluss extremer Naturgewalten hat sich auf Bali ein besonders fest verwurzelter Hinduismus mit einem ausgeprägten Geisterglauben erhalten, dem etwa 90 Prozent der Balinesen folgen.

Ein Hindu glaubt an das Samsara, den unaufhörlichen Kreislauf von Geburt, Tod und Reinkarnation der Seele, bis sie irgendwann das Nirvana erreicht. Die wiedergeborene Hülle kann durch gute und durch schlechte Taten während des Lebens, dem Karma, beeinflusst werden. Ob Alge, Küchenschabe, Mensch oder der Eintritt ins Nirwana – die Seele hat es selbst in der Hand, worin sie wiedergeboren wird: Durch seine Opfer an Götter und Dämonen, durch das Streben nach Wissen und Ehrfurcht anderen gegenüber sowie durch innere Einkehr.
Fast jeder Balinese opfert daher dreimal am Tag den Göttern: Eine Schale Reiskörner und Blüten werden am Altar abgelegt, man meditiert und tritt den Älteren mit Ehrfurcht entgegen. Extra für die Opfergaben und bestimmte Anlässe werden auf den balinesischen Gehöften kleine Haustempel und Schreine gebaut, damit die Familie „den direkten Kontakt“ zu den Göttern pflegen kann.

Tempel auf Bali

Tempel auf Bali ©TK

Die großen hinduistischen Fixpunkte sind für das Leben der Balinesen besonders bedeutend: Die Geburt, der Eintritt in die Pubertät, die Hochzeit und der Tod. Sie alle werden von festgelegten, tradierten Ritualen begleitet, die den Übergang der Seele von einer in die nächste Lebensphase reibungslos gestalten sollen. Natürlich sind diese Anlässe immer willkommen, um im Kreis der Familie oder im Dorfkreis ausgiebig zu feiern – mit aufwendiger Dekoration, Tänzen bis zur Trance, Gamelan-Musik und kleinen und großen Opfern.
Die Bräuche mögen uns seltsam erscheinen und sich vielleicht als Aberglauben abtun lassen, aber sie geben den Balinesen inneren Frieden und halten ihre Gesellschaft zusammen. Beides allein schon Gründe genug, diese Traditionen als Besucher zu respektieren. Für Touristen bedeutet das beispielsweise das Anlegen von Sarongs und einen Selendang, bevor man einen Tempel betritt (ausleihbar oder gleich selbst kaufen). Auch darf man bei hoher Geldstrafe nicht auf Tempelfiguren oder Mauern herumklettern.

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