Die Balinesische Küche
Genauso vielfältig wie die kulturellen Einflüsse auf die kleine Insel in der Vergangenheit waren, genauso groß ist die Vielfalt der auf Bali traditionell zubereiteten Speisen und Getränke. Schließlich brachte jede Volksgruppe, die sich auf der Insel niederließ, ihre eigene Küchenkultur mit und übernahm die anderen Bräuche: Indische Einflüsse verschmolzen mit den ursprünglichen javanischen, chinesischen und holländischen. Gepaart mit den unglaublich fruchtbaren Vulkanböden und den für viele Pflanzen, insbesondere den Reis, perfekten Wachstumsbedingungen, den fischreichen Küstengewässern und der ausgeprägten Geselligkeit der Balinesen entwickelte sich eine unüberblickbare Menge an Gerichten und Zubereitungsarten. Nur einen Bruchteil davon repräsentiert die berühmte „Rijstaffel“ – die berühmte indonesische Reistafel, die bei großen festlichen Anlässen aus immerhin bis zu 350 verschiedenen Gerichten bestehen kann.
Auf Bali gibt es mittlerweile selbst in den abgelegenen Ortschaften Lokale („Rumah makan“ oder das gehobenere „Restoran“), die auf Ihren Besuch warten. Sie bieten neben traditioneller Küche häufig auch mehr oder minder gelungene, aber eben von vielen Touristen erwartete internationale Küche an. Interessanter sind da schon die überall im Straßenbild zu sehenden „Warung“ – die kleinen Garküchen, die gleichzeitig aber auch Minimarkt, Fernsehbar, Betel- und Süßigkeitenladen darstellen. Sie gibt es ortsgebunden („Warung makan“) oder hochmobil auf einem Wagen montiert – schließlich machen z.B. langen Tempelfeste oder Hahnenkämpfe sehr hungrig und durstig. Überhaupt steht die Geselligkeit beim Essen auf Bali sehr im Vordergrund, sei es im Kreis der Familie auf dem Gehöft oder auf der Straße in den Warungs oder Rumah makans.
Ein idealer Platz also, um auch als Tourist mit den Balinesen in freundschaftlichen Kontakt zu kommen. Normalerweise bestellt man in den traditionellen Lokalen nicht mündlich, sondern schreibt die gewünschte Speisenreihenfolge selbst auf einen Zettel auf, ansonsten bekommt man alle Speisen dem Brauch entsprechend gleichzeitig serviert und teilt sie mit den Begleitern.