Skip to main content

Jatiluwih Reisterrassen

In der Mitte der Insel Bali, nahe des mit einer Höhe von 2.276 Metern zweithöchsten Vulkans Gunung Batukaru liegen die Reisterrassen von Jatiluwih in einer sehr ländlichen Gegend auf 850 Meter Höhe. Nur wenige Reisegruppen nehmen den Weg in die Berge in Kauf, um die wunderschönen Reisterrassen zu entdecken. Häufig ziehen gegen Mittag Wolken über der Berglandschaft auf. Für einen Ausflug zu den Jatiluwih Reisterrassen eignen sich deshalb die frühen Morgenstunden oder der Vormittag am besten. Von den Berghöhen bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf die Reisterrassen. Bei gutem Wetter reicht die Sicht sogar bis auf das Meer.

Von allen Urlaubsorten Balis gut erreichbar – die Reisterrassen von Jatiluwih

Wer in der näheren Umgebung übernachtet, kann die Reisterrassen bequem erreichen und bei einer Wanderung entdecken oder mit dem Fahrrad über die kurvenreiche Straße, die sich die Berghänge entlang schlängelt, zu den Reisfeldern fahren. Auf dieser Strecke gibt es zwar keine Bürgersteige oder Fußgängerwege, allerdings sind die Straßen in der Bergregion nicht allzu stark befahren. Von den meisten Touristen-Orten auf Bali werden Tagesausflüge zu den Jatiluwih Reisterrassen angeboten. Durch die zentrale Lage in der Insel-Mitte sind die Reisterrassen von überallher gut erreichbar. Mit Mietauto oder dem Motorroller dauert die Fahrt von Ubud und Canggu nach Jatiluwih circa 1,5 Stunden, während die Anreise von Sanur, Seminyak und Kuta ungefähr zwei Stunden in Anspruch nimmt. Von den Urlaubsorten im Süden der Insel Bali wie Nusa Dua und Jimbaran beträgt die Fahrzeit nach Jatiluwih etwa 2,5 Stunden. Mit dem Motorrad oder dem Mietauto dauert es von Lovina im Norden der Insel circa 1 Stunde und 40 Minuten bis zu den Jatiluwih Reisterrassen. Die Ausblicke über die Reisfelder sind auch in den Mittags- und Nachmittagsstunden beeindruckend, obwohl der Himmel zu dieser Tageszeit meist wolkenverhangen ist. Bei einem Besuch der Reisterrassen von Jatiluwih in den Nachmittagsstunden scheint allerdings keine Sonne. Schöne Ausblicke bieten sich ebenfalls während einer Pause an einem Warung. An der Straße nach Jatiluwih gibt es mehrere dieser kleinen Straßen-Verkaufsstände, die mit Kochstelle und Verkaufstheke ausgestattet, Nahrungsmittel und Mahlzeiten der Region anbieten.

Jatiluwih Reisterrassen

Jatiluwih Reisterrassen ©iStockphoto/MalgorzataDrewniak

Wandertouren durch die Jatiluwih Reisfelder

Die Jatiluwih Reisterrassen sind nicht nur ein schöner Anblick, sondern lassen sich bei einem Spaziergang oder einer Wanderung durch die Reisfelder näher entdecken. Die einheimischen Reisbauern fühlen sich durch die Besucher nicht gestört und können bei ihrer harten Arbeit beobachtet werden. Ausgeschilderte Wanderrouten führen entlang der Reisfelder und ermöglichen auf diese Weise ein Reisfeld-Trekking. In der Umgebung von Jatiluwih gibt es 4 unterschiedliche Routen, deren Beschilderung anhand verschiedener Farben gekennzeichnet ist. Neben der roten Route gibt es eine blaue, lilafarbene und grüne Route. Die kürzeste Wandertour ist die rote Route, die auf einer Strecke von insgesamt 1,47 Kilometern durch die Jatiluwih Reisterrassen führt. Für den Weg wird circa eine Stunde benötigt. Die Strecke führt ein Stück durch die Reisfelder und verläuft anschließend in einem kleinen Bogen, um danach wieder hinauf zur Straße zu führen. Da der Weg nicht zurück zum Ausgangspunkt führt, muss ein kurzes Stück Weg von etwa 10 Minuten entlang der Straße zurückgelegt werden. Die Lila-Route verläuft auf einer Strecke von insgesamt 1,7 Kilometern zuerst parallel zur roten Route, biegt dann aber zur linken Seite ab. In einer Stunde und zehn Minuten lässt sich die Strecke bequem zurücklegen. Auch diese Route endet nicht am Ausgangspunkt. Am Ende der Strecke muss deshalb ein Stück Weg über die wenig befahrene Hauptstraße zurückgelegt werden. Die blaue Trekking-Route, die teilweise parallel zur lilafarbenen Strecke verläuft, führt auf einem längeren Weg durch die Reisfelder und ermöglicht vielseitige Eindrücke. Eine Wanderung auf der 3,8 Kilometer langen Strecke dauert ungefähr zwei Stunden. Für Radfahrer geeignet ist die grüne Route, die mit einer Länge von 5,6 Kilometern gleichzeitig die längste Strecke ist. Die Tour in die Reisfelder führt tief hinunter in die Ebene und lässt sich zu Fuß in 2,5 bis 3 Stunden zurücklegen. Am Anfang verläuft die grüne Route parallel zur roten Strecke. Der Weg durch die Jatiluwih Reisterrassen ist von unvergesslichen Eindrücken geprägt und schafft ein tieferes Verständnis für die Kunst des Reisanbaus.

Reisterrassen als bauliche Meisterwerke

Reisterrassen auf Bali sind typisch für das Landschaftsbild der Insel und leuchten von Weitem in satten grünen Farben. Besonders im Hinterland von Ubud, das als kulturelles und spirituelles Zentrum der Insel gilt, sind Reisterrassen wahre bauliche Meisterwerke, die den Himmelstreppen zu den Göttern gleichen und von den Einheimischen deshalb als solche bezeichnet werden. Die Terrassen werden heute noch in mühevoller Handarbeit an den Hängen angelegt. Im bergigen, schwer zugänglichen Hinterland wie in Jatiluwih bearbeiten die Bauern ihre Reisfelder meist noch per Hand, da sie auf den steilen, schmalen Terrassen keine Rinder zum Pflügen einsetzen können. Traktoren unterstützen die Reisbauern lediglich in den Ebenen bei ihrer harten Arbeit. Um die Hängeterrassen von Jatiluwih zu fluten, muss das Wasser von Quellen und Bergbächen über ein spezielles Bewässerungssystem abgeleitet werden. Jedes einzelne Reispflänzchen wird von Hand auf der Reisterrasse angepflanzt. Das Reis-Wachstum wird durch Fluten und Austrocknen der Reisfelder beschleunigt. Auf Bali kann der Reis deshalb schon innerhalb weniger Monate geerntet werden. Reife Reisfelder sind an ihrer gelblichen Farbe erkennbar. Der Reis wird von Hand geerntet und anschließend in der Sonne getrocknet. Nach dem Trocknen wird der Reis gedroschen, damit sich die Körner aus den Ähren lösen. Auf den größeren Jatiluwih Reisterrassen setzten die Bauern beim Umpflügen der Felder auch Hand-Traktoren ein.

Reisanbau hat auf Bali Tradition

Der Anbau von Reis hat auf Bali eine jahrhundertelange Tradition. Für die Reisbecken in der Jatiluwih Region wurden zunächst Flächen freigelegt und die festgestampfte Erde anschließend mit Graswurzeln ausgelegt. Danach wurden die Reisfelder überflutet. Reisterrassen werden heute noch durch Mauern und Dämme gestützt. Je nach Jahreszeit sind in Jatiluwih frisch angepflanzte, abgeerntete und abgebrannte oder Reisterrassen in der Wachstumsphase zu sehen. Vulkanböden und das durch den Monsun geprägte Klima sorgen dafür, dass auf Bali drei Nass-Reisernten pro Jahr möglich sind. Reis ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel auf der Insel und sichert vielen balinesischen Familien ihren Lebensunterhalt. Die Reisterrassen von Jatiluwih zählen zu den schönsten der Insel und bieten atemberaubende Ausblicke auf die Berglandschaft und den angrenzenden Vulkan Gunung Batukau mit seinem 2.276 Meter hohen Gipfel.

Jatiluwih Reisterrassen – UNESCO-Weltkulturerbe seit 2012

Das Wort „Jatiluwih“ entstammt der balinesischen Sprache und bedeutet „wunderschön“. Die kunstvoll angelegten sowie in schweißtreibender Arbeit in den Hang gehauenen Reisterrassen von Jatiluwih werden ihrem Namen gerecht. Auf 700 Meter Höhe musste der Boden zunächst aufgeklopft werden, bevor Schleusen und Kanäle für das spezielle Bewässerungssystem durch die bergige Landschaft gezogen werden konnten. Deshalb zählen die Reisterrassen von Jatiluwih heute noch zu den schönsten der Insel Bali. Im April 2012 wurden die Jatiluwih Reisterrassen in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Von den zahlreichen Aussichtspunkten bietet sich ein beeindruckender Ausblick über die schier endlosen Reisterrassen bis zum Meer. Die Reisfelder erstrecken sich von Angsri bis Penebel. Neben den Reisterrassen von Jatiluwih wurden im Jahr 2012 vier weitere Reisanbaugebieten auf Bali in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Eigentlich sind es nicht nur die Reisfelder, die von der UNESCO als Weltkulturerbe bezeichnet werden, sondern die Subak-Landschaften. Seit dem 9. Jahrhundert gibt es auf der Insel Bali die Subaks als Bewässerungs-Genossenschaften. Der Reisanbau auf Bali ist nicht nur eine landwirtschaftliche Tätigkeit, sondern ist sehr eng mit den religiösen Traditionen der Insel verknüpft. Die Schutzgöttin des Reises ist Dewi Sri, der auf den Reisfeldern kleine Schreine gewidmet sind. Auch in großen Tempeln versammeln sich die Gläubigen, um der Reisgöttin zu huldigen und um eine gute Ernte zu bitten. Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat und die Reisernte wird auf Bali ausschließlich nach religiösen Aspekten bestimmt.

Bohnen, Chilisträucher, Kakaobäume und Zitronengras

Jatiluwih ist nicht nur für seine Reisterrassen bekannt. In der Umgebung von Feldern und Bewässerungskanälen wachsen auf beiden Seiten der Wanderwege Bohnen, Chilisträucher, Kakaobäume und Zitronengras. In der Ferne ist ein Panorama aus sattgrünen, gelb-braunen oder abgeernteten Reisfeldern zu sehen, wo die Bauern gebückt in den Feldern stehen und mit Reishüten vor der Hitze geschützt, mühselig per Hand Pflanzen in die Erde setzen oder Bewässerungskanäle befestigen. An Tagen mit klarer Sicht ist am Horizont das Meer sichtbar. Kleine Speisen und einheimische Gerichte sind an den Warungs, die sich am Anfang und am Ende der ausgeschriebenen Wanderwege befinden, erhältlich.

Höhepunkt eines Bali Aufenthalts – die Reisterrassen von Jatiluwih

Die Reisterrassen von Jatiluwih liegen in der Region Zentral-Bali und befinden sich südlich der Hauptverbindungsstraße zwischen Kuta und Denpasar und nördlich der ehemaligen Inselhauptstadt Singaraja. Balinesische Reisbauern haben sich in einer Genossenschaft, der Subak, zusammengeschlossen. In der Bergregion im Hinterland von Bali stellt die Landwirtschaft eine große Herausforderung dar. Das zur Bewässerung der Reisfelder notwendige Wasser ist nicht einfach zu finden, deshalb arbeiten alle Bauern zusammen. Gemeinsam schufen sie ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, das die Reispflanzen mit Wasser versorgt und inzwischen mehrere Reis-Ernten im Jahr ermöglicht. Zur Bewässerung der Reisfelder wird das Wasser über unterirdische Kanäle und Aquädukte sowie durch Felsen hindurch auf die Jatiluwih Reisterrassen geleitet, wo es sich gleichmäßig verteilt. An der Pflege und Weiterentwicklung der Reisfelder beteiligen sich alle Reisbauern. Die Jatiluwih Reisterrassen sind durch ihre erhöhte Lage besonders ertragreich. In der Region um Jatiluwih ist es kühler als in den Tälern. Beim Besuch der Reisterrassen sollte deshalb eine dünne Jacke oder Strickjacke mitgenommen werden. Vor allem während der Fahrt auf dem Motorroller oder dem Fahrrad kann es durch den Fahrtwind etwas frisch werden. Die Subak in Jatiluwih wurde bereits im Jahr 1071 gegründet und arbeitet heute immer noch zusammen. Über Jahrhunderte hinweg betreiben die Bauern von Jatiluwih einen ökologisch nachhaltigen Reisanbau und haben gleichzeitig ein effizientes System der Wassereinspeisung geschaffen. Die Jatiluwih Reisterrassen sind satt-grüne Reisterrassen in einer reizvollen Berglandschaft in der Nähe des höchsten Vulkans der Insel, durchzogen von verschiedenen Trekking-Touren und zählen zu den Höhepunkten eines Bali Aufenthaltes.

Die Anreise zu den Jatiluwih Reisterrassen

Es gibt keine Linienbusverbindungen nach Jatiluwih. Tagesausflüge werden von vielen Reiseveranstaltern organisiert, außerdem bieten private Fahrer ihre Dienste an. Mit dem Mietauto, Motorrad oder Roller ist Jatiluwih von allen Teilen der Insel Bali gut erreichbar Kurz vor dem Ortseingang in Angari wird für den Besuch der Reisterrassen von Jatiluwih eine Eintrittsgebühr von circa 20.000 IDR (ca. 1,20 € – Stand Mai 2018) pro Person sowie eine Parkgebühr von 5000 IDR (0,30 €) für jedes Fahrzeug erhoben. Diese Gebühr wird von der Gemeinde gesammelt und dient dem Erhalt der Landschaft. Der Weg zu den Reisterrassen führt über eine kurvige, enge und holprige Straße. Bei der Fahrt durch ursprüngliche Dörfer und entlang der Reisfelder können fleißige Feldarbeiter beobachtet werden. Auf der wenig befahrenen Straße verkehren kaum Autos, die meisten Besucher kommen auf dem Motorroller oder mit dem Fahrrad. Bei der Fahrt mit dem Motorrad oder dem Motorroller sollte einkalkuliert werden, dass aufgrund der abgelegenen Lage viele Wege eher Schotterpisten ähneln. Trotz vieler Besucher hat Jatiluwih seine Ursprünglichkeit bis heute bewahrt. Von verschiedenen Aussichtspunkten auf der kurvenreichen Strecke zwischen Wongayagede und Senganankanginan gibt es wunderschöne Blicke auf die Reisterrassen.

Top Artikel in Zentral Bali